Das Kulturforum

„Wir tun so, als ob die Musikakademie schon im Betrieb wäre”

Das Kulturforum Schloss Alteglofsheim e. V. ging aus dem am 15. Oktober 1990 gegründeten Förderkreis Dritte Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim e.V. hervor. Der Initiator und der damalige 1. Vorsitzende war der Bundestagsabgeordnete Benno Zierer (1934-2021).

Unser Team

Dr. Eva
Daxl

1. Vorsitzende

Wolfgang A.
Voigt

2. Vorsitzender

Herbert
Heidingsfelder

Bürgermeister der Gemeinde Alteglofsheim und weiterer Vorsitzender

Michael
Schauer

Schatzmeister

Gerlinde
Holzer

Schriftführerin

Lukas
Klotz

Beisitzer


Der Förderkreis machte es sich zur Aufgabe, die Errichtung einer dritten bayerischen Musikakademie in Alteglofsheim voranzutreiben und zu unterstützen. Schon vor dem Beginn der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durch den Freistaat Bayern trat der Förderkreis mit Veranstaltungen an die Öffentlichkeit, um das Schloss und die künftige Institution im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Diese Arbeit war dringend notwendig, da das Schloss als solches in der Öffentlichkeit höchst umstritten war. Es waren zu dieser Zeit sogar gewichtige Stimmen wahrnehmbar, die forderten, das Schlossgebäude abzubrechen und den Schlosspark in ein Baugebiet zu verwandeln. Diese Gefahr war durchaus real. „Wir tun so, als ob die Musikakademie schon im Betrieb wäre”, meinte damals der pragmatische und unkonventionelle Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf J. Eichenseer.

 

Bewusstsein schaffen durch Veranstaltungen

Die Instandsetzungsarbeiten an dem durch eine fast 150jährige Vernachlässigung äußerst marode gewordenen Schlosses nahmen ein Jahrzehnt in Anspruch, von 1992 bis 2002. Um das Interesse der Öffentlichkeit während dieser langen Zeit aufrecht zu erhalten, veranstaltete der Verein jährlich bis zu acht Veranstaltungen rund um das Schloss. Dazu gehörten die legendären Konzerte des damals in Regensburg stationierten Heeresmusikkorps 4 im Schlosshof, zu denen hunderte von Begeisterten strömten, aber auch Veranstaltungen im kleineren Rahmen, wie Konzerte mit klassischen Ensembles in der Schlosskapelle und im Tafelzimmer, die zu den ersten sanierten Räumen gehörten, und auch im Kaisersaal. Sie fanden in der Baustelle statt und hatten dadurch eine ganz besondere Atmosphäre. Hinzu kamen in Zusammenarbeit mit dem Universitätsbauamt Regensburg öffentliche Schlossführungen am Tag des offenen Denkmals, die das Schloss einer noch breiteren Öffentlichkeit bewusst machten. Beim Tag des offenen Denkmals 1996 stürmten 600 Menschen die Baustelle! Mehrtägige Geigenspielkurse in der Dorfwirtschaft gehörten ebenso zum Programm wie die Gründung des Adventskonzerts ‚Transeamus‘, bei dem unter anderem die Regensburger Domspatzen mehrfach auftraten.

 

Bewusstsein bewahren

Mit der Einrichtung der Musikakademie 1998-2000 hatte der Förderverein seinen Zweck erfüllt. Um die Arbeit fortsetzen zu können, wurde aus dem Förderverein das Kulturforum Schloss Alteglofsheim. Als die Musikakademie im Jahr 2000 ihren Betrieb offiziell aufgenommen hatte, kamen spektakuläre Veranstaltungen hinzu wie die Inszenierung der Geschehnisse des Jahres 1809 in einer Lesung mit dem bekannten, leider viel zu früh verstorbenen Schauspieler Udo Thomer 1999 oder die ‚französische Nacht‘ im Schlosspark 2003 anlässlich von 40 Jahren ‚Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit‘, mit einem barocken Feuerwerk und rund 500 Besuchern. Barocke Kammeropern, die beliebten Wandelkonzerte oder das Barockfest 2013 ergänzten öffentlichkeitswirksam die auf interne Arbeit ausgerichtete Tätigkeit der Musikakademie. Einen Höhepunkt bildeten die von Joseph Berlinger inszenierten ‚Napoleon-Festspiele‘ 2009 anlässlich des 200. Gedenkens an die Schlacht von Eggmühl und die dreimalige Plünderung Alteglofsheims durch die österreichischen und französischen Truppen im April 1809.

 

Für das Schloss und seine Ausstattung

Da die Künstlerinnen und Künstler anfangs weitgehend auf ihre Gage verzichteten, konnte mit dem Erlös viel für die Ausstattung des Schlosses getan werden. Dazu gehörten die zweimalige Restaurierung der historischen Orgel aus dem mittleren 19. Jahrhundert in der Schlosskapelle, die Anschaffung von Mobiliar und Instrumenten, die Rückführung und Instandsetzung des ‚Heldenofens‘ von 1679 sowie die Sanierung der Grabmäler der Reichsgrafen von Königsfeld aus dem 18. Jahrhundert, die das Kulturforum übernahm und dauerhaft für das Schloss sichern konnte.

 

Heute

Bis auf den heutigen Tag organisiert das Kulturforum Schloss Alteglofsheim in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Musikakademie jährlich rund sechs Konzerte, Symposien, Kunstfahrten und andere kulturelle Veranstaltungen. Die Mischung ist stets abwechslungsreich, interdisziplinär und interkulturell angelegt. Besucher aus Stadt und Land sind jederzeit willkommen!

In den 30 Jahren seines Bestehens ist es dem Verein gelungen, einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet zu haben, aus einem über Jahrzehnte vom Zahn der Zeit sehr angenagten und verfallend dahindämmernden ‚Dornröschenschloss‘ einen musikalischen Kristallisationspunkt entstehen zu lassen, der sich zu einem bedeutenden kulturellen Faktor für die Oberpfalz, für Niederbayern und für den gesamten Freistaat Bayern entwickelt hat. 

Seit geraumer Zeit steht auch die musikbezogene Kinder- und Jugendförderung der Regierungsbezirke im Zentrum des Interesses. Wirtschaftliche Impulsgeber der Stadt und des Landkreises Regensburg fördern dankenswerterweise dieses richtungweisende kulturelle Engagement des Kulturforums Schloss Alteglofsheim. 

Für das Jahr 2023 sind in der Kinder- und Jugendförderung kulturelle Fördermaßnahmen zu erwarten, die sowohl die vielseitigen Talente und Hochbegabungen aus Schulen und anderen verwandten Bildungseinrichtungen fördern als auch in der Breitenwirkung nachhaltige Erfolge erzielen. Die Musik ist für alle Kinder da, in Tradition und Fortschritt! „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ (Victor Hugo, 1802-1885).

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